Sonntag, 5. August 2012

URUGUAY – 1001 Kuh -1 +1 und viele Schafe 24.7 - 30.7.2012

Für das Ende unserer Reise planten wir irgendwo an einem Ort länger zu verweilen. So kam es, wie immer beim Reisen, dass wir in Puerto Iguazu zufällig in der Hostelküche einen Deutschen trafen der von seiner Kollegin erzählte, die auf einer Ranch war. Von Anfang an waren wir interessiert und konnten uns das gut vorstellen. Zum Glück erinnerte er sich daran, wie die Ranch hiess. Sofort kontaktierten wir den abgelegen Besitzer per Telefon und E-Mail. Nach mehreren Telefon-Versuchen klappte es und wir konnten unser Interesse anmelden.

Wow, wir waren voll begeistert, nun das Leben der Gauchos besser kennen zu lernen.


Auf zur Ranch auf einer größeren Karte anzeigen

Mit dem letzten Nachtbus unserer Reise gings in 14h von Puerto Iguazu nach Concordia. Von da weiter mit dem Taxi nach Salto (Uruguay), das bekannt ist für seine Thermen. Der Zufall wollte es, dass der Besitzer der Ranch in Salto eine Reisegruppe (4 Personen) abholen musste. Denn normalerweise werden Interessierte von Tacuarembo abgeholt. Die Strasse von Salto nach Tacuarembo gehört zu einer der einsamsten Strassen von ganz Uruguay. Keine Tankstelle, keine Imbissbude, nada.

Pünktlich wurden wir von Juan abgeholt und auf gings mit seinem Van ins Innere des Landes.












Gaucholand, erste Anzeichen.


Nach 3.5h Fahrt kamen wir irgendwo in der Pampa an.











Ja Zürich ist ziemlich weit weg.












Die Ranch ist schon viele Jahre in Familienbesitz.









Das Leben ist einfach. Elektrizität gibt es nur durch einen Generator von 18-21Uhr, Wasser muss wie in Australien gespart werden, gekocht wird über dem Feuer und geheizt mit Holz.






Neuerdings besitzen sie einen Windgenerator und Solarzellen, um den Tiefgefrierer in Betrieb zu halten.
Das Haupthaus.
Die auffälligen Schilder für die blöden Touristen.
Materialdepot.
Weitere Regeln fand man hier.












Gaucho (Viehzüchter) Juan, erklärte uns die Verhaltensregeln der Ranch und wie man ein Gauchopferd sattelt.

Er lebt mit Susann, einer Schweizern (Zürich) und ihren 2 Kindern hier auf der Ranch.












Hola! Hühner für frische Bioeier.
Schweine, die Bioabfälle verzerren.












Am nächsten Tag. Arbeitskleider wie Hut…
Stiefel… Hose… Jacke wurden zur Verfügung gestellt.













Ready to ride und das erste Mal sauber gesattelt.

Der Morgen begann gemütlich mit einem Ausritt, um uns an die ganze Situation zu gewöhnen.
Mittagessen, erstes Fleisch, hmmm.

Junge Lämmer mit ihren Müttern.
Auf dem rund 100 Hektar grossen Landgut, treiben wir in einem Gatterabschnitt diese Schafe zusammen.



Aufgabe an diesem Nachmittag: Mittel gegen Würmer im Magen verabreichen, unkastrierte Lämmer kastrieren und an den Ohren markieren.
Dh. Ein Teil des Ohres wir mit dieser Zange abgeschnitten. Jeder Gaucho besitzt eine andere unvergleichliche Form.











Auch Melanie machte sich nützlich…
… sie zählte eifrig die Lämmer und Schafe.
Am Schluss wurden die wolligen Tiere wieder auf die Weide getrieben. Melanie schlief durch das viele Schafe zählen wie ein Lamm ;-)

Another day in office! Gaucho-Lehrling Üse.
Heute hiess es die grossen Rinder eintreiben. Juan hat noch einen Angestellten Gaucho Bilinga, der kräftig mithilft.

Alte Rinder müssen markiert werden, damit er danach weiss, welche er als nächstes verkaufen muss (da sie keine Kälber mehr haben werden).
Die Rinder müssen von Gehege ins nächste getrieben werden, um schliesslich durch dieses enge Gatter zu kommen. Nur so kann man sich um sie einzeln kümmern.
Juan hat ein genaues Auge auf jedes Tier. Er ist Doktor und ausgebildeter Veterinär. Er verdient Geld mit der Aufzucht von Kälbern, bis sie kleine Rinder sind von ca. 250 Kilogramm. Danach werden sie an andere Gauchos verkauft wo sie dann richtig zunehmen bis 500 Kilogramm.







Zahnkontrolle, ahhhhh. Durch einen gekonnten Griff in die Nasenlöcher hält die Tier kurz still für die Untersuchung.


Die Pferde haben kurz Pause. Es sind sehr ruhige Tiere und sie gehorchten, wenn man ihnen klare Zeichen gab. Somit war es für uns Anfänger ein leichtes Gauchostyl zu reiten (locker und nur mit einer Hand, nicht wie der englische Styl).
Genau hinschauen! Diese Kuh ist hoch schwanger. Beim Schwanz ist schon ein Teil des Beines ihres Kalbes zu erkennen. Juan und Bilinga trennen mit unserer Hilfe die nervöse Kuh von der Herde ins Gatter und helfen bei der Geburt.
Ein junges Kalb ist geboren. Stunden später erfuhren wir, dass die Mutter es angenommen hatte und das Kalb gesund sei.

Apropos jung… diese jungen Rinder standen auf dem nächsten Tagesprogramm.
Mit dieser Monsterzange schnitt er ihnen die kleinen Hörner, sie spühren dabei keinen Schmerz.










Und wieder… die Tiere müssen ins enge Gatter getrieben werden. Das ist übrigens bei über 180 jungen Rindern eine schweisstreibende Arbeit.
Melanie, Zählspezialistin. Juan verabreichte Impfung.
Noch für die Wendy-Freunde ;-) Kitsch im Abendrot.

Am nächsten Tag suchten wir nach jungen Kälbern und Juan untersuchte kurz vor Ort, ob alles mit ihnen in Ordnung war.
Weite – Gaucholand – Wild West Romantik.













Dieses kleine Lämmlein hat kein Mami mehr.
Muss also folglich von den Menschen gefüttert werden. Melanie übernimmt gerne diesen Teil.












Natürlich gibt es zum Schluss noch ein best of „Carne“, hier T-Bone Steak.
Der Rest ist Beilage.
Wir hatten das Glück, dass wir an einem Sonntag anwesend waren, am Geburtstag des Neffen von Juan teilnehmen konnten und so eine Asado (Grillade) miterleben konnten. Zuerst wird Feuer gemacht. Das Fleisch wird stundenlang ganz langsam nur mit wenig Glut gegrillt.







El mejor asado! Was für ein Erlebnis für uns. Obwohl wir ja überhaupt keine Pferdefans sind, hat das Reiten und Arbeiten mit den Tieren enorm Spass gemacht. Überaus bewundernswert, was für harte Arbeit alles dahinter steckt. Während unserer Zeit starb ein Kalb aufgrund eines gebrochenen Beines und wurde geschlachtet, ein neues Kalb wurde geboren und am Schluss waren wieder 1001 vacas auf Juan’s Ranch.




An dieser Stelle möchten wir uns nochmals herzlich für die spontane Annahme unserer Anmeldung bedanken. Gracias Susann, Juan y Chicas!









5 Kommentare:

  1. Yeah, d melanie und de üse als gauchos.. Hehe. I hoff natürli, dass mindestens eis vo dene lämmli im handgepäck isch!! :-)

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  2. Hahaaa! Hola hermanito - bisch nie abgworfe worde vo dem Gaul?!
    Luschtigi Bilder hender da postet. Momol die wiit-flachi Graslandschaft isch schön; also ich würd Berge bald vermisse au wenn's det s'beschtä Fleisch gäb!

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  3. Ihr mached eu aso super als Gauchos uf dene Bilder und s Outfit staht eu au!
    Und bi dene herzige Lämmli wär sogar mis Tierherz erweicht und ich hets gfüetteret ;) Jööööööhhhhh

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  4. Schäfli zelle bis mer schlaft wie es Lämmli?!? Ihr sind mer zwei Luschtigi ihr... :D. Jetzt weiss i au, wie oi Gumpiföteli entstande sind. D Melanie hät wahrschindli in Australie Känguruh's zellt bis sie gumpet isch wie eis :P.
    Aber s Lämmli woner gfötelet händ, isch ja meeega härzig. Ich hett au nüd dägege, wänn er das heibringe würdet. Gäbt sicher es feins Sunntigsässe so es härzigs Viech.
    Sinder uf die Ranch zum wieder lerne z chrampfe? Gli isch es ja sowiit. Zum Glück - wird würkli Ziit, dass er ois mit euere Aweseheit au wieder mal chli beglücket...

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  5. woow. suuuuper spannend.

    liebi liebi gruess a eu
    und freu mi uf irgendwenn!!

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